ZwischenLebensWelten

L I C H T   U N D   S C H A T T E N

Seine eignen Wege geh’n,
Auch durch Irrtum sich entdecken,
Aus dem man Vergangnes neu erdenkt,
Lebendig sich aus einem Ende neuen Anfang schenkt.

Spuren nicht gefolgt,
Aus eigner Suche findend,
Wissend, dass, was war, und wer du heute bist,
Nicht mit dem, was morgen sein wird identisch ist.

Ob in mir Frieden wohnt,
Werd’ ich vielleicht niemals ergründen,
Da in mir es sich noch oft im Kreise dreht,
Wie ein Wind, im nächsten Augenblick aus andrer Richtung weht.

Fühl’ auf der Suche mich wie andre, manchmal falsch und manchmal gut.
Ich bin Sieger und Verlierer Glück und Wut.
Ich bin groß, und ich bin klein, ich bin stark, und ich bin schwach,
Bin Träumer und auch wach.

Bin der, der trennt und der vereint, bin mein Freund und auch mein Feind,
Bin das Lachen und die Träne die geweint.
Ich bin Heimat, fremdes Land, fühl mich gerufen und verbannt,
Von mir geschätzt und auch verkannt.

Ich schaue weg und gebe acht, ich bin Ohnmacht, ich bin Macht,
Bin Versäumer und auch Hüter der bewacht.
In mir wohnt Schweigen, wohnt der Schrei, in mir fließt Gift und die Arznei,
Fühl mich begrenzt und endlos frei.

Ich bin Schatten, ich bin Licht, will mich ändern und auch nicht.
Ich bin Held und auch die Seele, die zerbricht.
Ich bin da, und ich bin wahr, bin schillernd bunt, kein trübes Grau,
Bin hinterm Horizont das Blau.

Reis’ ich durch die längste Nacht,
Was hab’ ich dann der Welt gebracht,
Wie eine Münze lass’ ich wohl zurück,
Auf einer Seite Leid und vielleicht auf der andren Glück.

Denn wir sind Schatten, wir sind Licht, woll’n und ändern und auch nicht.
Wir sind Held und auch die Seele, die zerbricht.
Wir sind da, und wir sind wahr, schillernd bunt, kein trübes Grau,
Sind hinterm Horizont das Blau.

© Frank Breburda

 

L E B E N   I M   T R A U M

Wäre ich doch nur ein Vers in deinem Lied.
Wär’ ich nur eine Farbe in deinem Bild,
Hätt’ ich wie ein König stolz in meiner Burg aus Sand gewohnt,
Hätte sich das Schöpfen mit dem Löffel aus dem Meer gelohnt.

Wär’ ich in deinem Garten nur ein Halm aus Gras,
Und ein Bettler, der nur einen Blick von dir besaß,
Wär’ ich von deinem Haus auch nur ein einziger Stein,
Lebte darin mein Wunsch, – ganz nah bei dir zu sein.

Wär’ ich doch nur der Staub des Weg’s, – den dein Fuss berührt.
Wär’ ich nur der Schatten, der von dir geführt,
Wär’ mein ganzes Leben nur – ein Atemzug von dir,
Fühlte ich die Ewigkeit, – im Frieden tief in mir.

Wär’ ich nur,
Der Traum in einem weisen, alten Baum,
Der erhaben seine Krone in den weiten Himmel reckt,
Den das erste zarte Licht des neuen Tages sanft erweckt.

Wär’ ich nur,
Wie ein Regen, der nach viel zu langer Zeit,
Sich ausgeweint, in trock’ner Erde still und leis’ versiegt,
Den Boden nährt aus dem ein neuer Traum aufsteigt und fliegt.

Wär’ ich nur ein Strahl der Sonne, der in dein Zimmer fällt.
Wär’ ich nur der Schein des Monds, der eine Nacht für dich erhellt,
Wär’ ich nur ein Stern, der für deinen Wunsch verglüht.
Und für dich die Blume, die nur einen Tag erblüht.

Wär’ ich nur ein Glockenklang am Morgen, der dein Ohr erreicht.
Ein Vogelsang am Abend, der dein Herz erweicht,
Wär’ ich nur ein Hauch vom Sommerwind in deinem Haar,
Wär’ ich wie das Lachen eines Kindes, – das ich einmal war.

Wär’ ich nur eine Träne, von dir, die sanft und still
Über deine Wange rinnt, ist alles was ich will,
Den Mut zu haben, der den Traum in das Leben hebt.
Wissend, dass mein Leben auch-  in meinen Träumen lebt.

All das wär’ für mich wie Himmelreich, wäre mir genug.
Will nicht haben was den Menschen treibt in Habgier und Betrug.
Das wäre alles, wär’ mein Sehnen und wäre mein Begehr.
Gebe gern für eins von allem, alles dafür her.

Wär’ ich nur,
Der Traum in einem weisen, alten Baum,
Der erhaben seine Krone in den weiten Himmel reckt,
Den das erste zarte Licht des neuen Tages sanft erweckt.

Wär’ ich nur,
Wie ein Regen, der nach viel zu langer Zeit,
Sich ausgeweint, in trock’ner Erde still und leis’ versiegt,
Den Boden nährt aus dem ein neuer Traum aufsteigt und fliegt.

© Frank Breburda

S C H N E E   V O N   V E R G A N G E N E M   J A H R

Dass wir nur kurz zusammen gelebt,
Viel zu wenig gemeinsam erlebt,
Berührt mich heute noch mehr als zuvor,
Wie etwas, das man für immer verlor.

Weiß ich heut‘ auch, was mein Teil daran,
Denke ich nur ungern daran.
Gründe gibt es für alles genug.
Sie zu leugnen, das wär‘ auch Betrug.

Jeder kann nur leben aus dem,
Was er gelernt hat, trotzdem
Hatt‘ ich vielleicht nur nicht den nötigen Mut.
Das heut‘ zu wissen, tut wirklich nicht gut.

Für etwas ein zu steh’n, zu ringen im Streit,
War ich wohl auch aus Angst nicht bereit.
Man sagt niemand kann vollkommen sein,
Ich geb‘ es zu, das seh‘ ich auch ein.

Sich zu lösen von dem, was einmal war,
Wie vom Schnee aus vergangenem Jahr,
Ist leichter gesagt als getan, und auch mir
Fällt es manchmal noch schwer, sicher genau so wie dir.

Auch wenn mein Vater nicht der war für mich,
Der ich wär‘ gern gewesen für dich,
Gab’s für uns kaum gemeinsame Zeit,
Das schmerzt noch manchmal und tut mir leid.

Das ich heut‘ mehr verstehe bringt nicht das zurück,
Von dem man sagt, es gehört mit zum Glück.
Wie das Zusammensein, gut wenn man’s leben kann.
Ich denk‘ jetzt lieber nicht weiter daran.

Du sagst, du hast dennoch von mir viel gelernt.
Hast dich auch von mir niemals entfernt.
Ich wär‘ bei dir, ganz egal wo du auch bist.
Bin sicher, dass du mich niemals vergißt.

Sich zu lösen von dem, was einmal war,
Wie vom Schnee aus vergangenem Jahr,
Ist leichter gesagt als getan, und auch mir
Fällt es manchmal noch schwer, sicher genau so wie dir.

Was ist von mir wohl geritzt in den Stab,
Den ich dir mit deinem Leben übergab.
Den du nun durch dein Leben trägst.
In dem du dich durch deine Welten schlägst.

Wird es Stolz sein, den du verspürst,
Wenn ein Gedanke an mich dich berührt,
Oder Enttäuschung, dann wohl auch zu Recht,
Wenn ihr über mich sprecht.

Möge es dir einmal besser ergeh’n
Als mir, und damit wir uns versteh’n,
Hab‘ mich versöhnt, mit dem was geschah,
Wenn’s auch so, wie ich’s wollte, nicht war.

Sich zu lösen von dem, was einmal war,
Wie vom Schnee aus vergangenem Jahr,
Ist leichter gesagt als getan, und auch mir
Fällt es manchmal noch schwer, sicher genau so wie dir.

Mein Wunsch den ich habe an dich,
Bleib‘ bei allem auf der Suche, wie ich.
Doch erkenne eher das was längst ist,
Ein Ziel schon dort liegt, wo du bereits bist.

Trag den Stab ins Land von dem jeder träumt,
In dem auch die schwersten Wege gesäumt,
Von leuchtenden Blumen, ihrem Duft,
In das die Stimme deines Herzens dich ruft.

© Frank Breburda

 

D E R   K U S S

Die Waffen sind gewählt du Ferne.
Auch wenn kein Stahl sich kreuzt
In diesem Kampf der Herzen,
Werden dennoch Funken sprüh’n,
Wenn uns’re Lippen sich berühr‘n,

So dass die tiefste Nacht in gleißend Licht sich wandelt.
Und das laute Schlagen zweier Herzen
Wird wie Donner rauschend in den Ohren klingen.
Wissend, dass auch weiche Lippen können tiefste Wunden schlagen,
Ist doch das Ziel nicht mehr als dies,
Die Heilung beider Herzen, nach sehnsuchtsvoller Leidenschaft,
Das Paradies.

Und wenn du auch dein Herz verlierst,
Hast Du es selbst befreiend auf den Weg geschickt,
Ich fang es auf und halt es sanft.
Und achtsam, so, als könnt’ ich dienlicher nicht sein,
Leg’ ich es Dir gestärkt, als Bote Deines Glücks,
In deine Brust, in Deine Brust zurück.

Sehnsucht lässt die Herzen unruhig schlagen,
Doch nie sei Eile uns geboten,
Auch wenn wir uns verzehren aus der Ferne,
So halt ihn aus den Schmerz, erst später nach Erlösung frag’,
Denn wisse, erst wenn die Nacht sich wähnt am Tiefsten,
Beginnt, beginnt ein neuer Tag.

Ist sie auch fern, es kommt die Zeit,
Dass sich die Haut berührt und heiße Körper zitternd frier‘n,
Dann endlich fangen Herzen an zu ruh’n, werden gesund.
Ich küsse dich auf deinen Rosenmund.

© Frank Breburda

H I N T E R   G R E N Z E N

Wie oft hast du schon darüber nachgedacht,
Wer du bist und wie man dich sieht
Ob du jemals etwas richtig machtest,
Und was dir bis jetzt, trotz aller Mühe nie geriet.

Du könntest auch stolz sein, auf das, was du bereits
Hast mühsam und allein aus dir erreicht.
Doch wenn du dich manchmal gut fühlst, spürst du schon kurz darauf,
Wie Freude neuem Schmerz und alter Ohnmacht weicht.

Ist es denn nicht möglich, dass sich irgendwann
Der Wind des Lebens in die andre Richtung dreht,
Dir den Rücken stärkt, dir nicht entgegenweht,
Das Leben zeigt, dass es auf deiner Seite steht.

Man sagt dir, das Schicksal liegt allein in deiner Hand,
Wenn man sein Ziel kennt, gibt es keinen falschen Wind.
Das Glück liegt auf der Strasse, nur du selber seist sein Schmied,
Doch Leben so zu leben, lernt man nur als Kind.

Doch wenn ihm niemand Mut macht, auch wenn es ‚mal versagt,
Ihm zuspricht, und es auffängt, wenn es fällt.
Ihm beisteht, wenn es längst schon aufgegeben hat,
Und es noch liebt, wenn es sich seinen Fehlern stellt.

An dir frisst Warten auf das Glück, wie an einem alten Haus
Das raue Wetter, bis es langsam dann verfällt.
Dessen Scheiben blind, das Holz wurmstichig und verfault,
Die ausgewasch’ne Fuge, Steine nicht mehr hält.

Immer wieder bezwang dich eine Welle aus Verdruss,
Brach das Ruder, riss es dir aus deiner Hand.
Nun stehst du zurückgeworfen, wie tausendfach gescheh’n
Gestrandet und erschöpft in deinem alten Land.

An deiner Grenze angekommen, machst du dich wieder auf den Weg,
Mit der letzten Kraft aus Trauer, Wut und Zorn.
Denn du hast den Glauben an dich selber schon,
Seit langer Zeit, seit langer Zeit, schon seit langer Zeit verlor’n.

Doch hinter jeder Grenze liegt ein neues Land, und irgendwann
Hast du gelernt, dass man mit Wut und Trauer Frieden schließen kann.
Dann werden in dir unbekannte Orte nahbar und vertraut,
Und du spürst, du hast schon viel auf festem Grund gebaut.

Dann mag es in dir ruhiger werden, denn auch du weißt dann am Schluss,
Es ging weiter und man steigt nie zweimal in den gleichen Fluss.
Niemand kann dir sagen, dir erklären, wie das Leben fließt,
Damit aus deiner eig’nen Welt, es sich für dich erschließt.
Doch wer mutig mit Bedacht über eig’ne Grenzen geht
Wird sehen, dass das Glück auf das er wartet, bereits an seiner Seite steht.

Kehr zurück von jeder Reise, ob du aufbrichst oder fliehst,
Ein wenig wacher, klüger, weiser, damit du
Neuen Mut und Hoffnung fasst, wieder an dich glaubst,
Dich auch selber niemals mehr, deiner eignen Kraft beraubst.

© Frank Breburda

 

W A S   B L E I B T

Es fällt nicht leicht, stets mehr zu versteh’n,
Um dann doch, wie ein Gast von dieser Erde zu geh’n.

Nicht alles gelang, bekam seine Zeit,
Fand seinen rechten Schluss, wenn man dann gehen muß.

Hielt auch deine Hand noch fest,
Hielt auch dein Geist noch Wacht,
Hast du an deinem Ende doch
Dein größtes Werk vollbracht.

Soviel gesagt, gehört, soviel gefühlt, geseh’n,
Liesst du nun, ich hoff‘ im Frieden dieses Leben geh’n.

Lebe du nun wohl, ohne Zeit und Raum.
Wag‘ zu sagen, bin fast sicher, sie fehlen dir kaum.

Hielt auch deine Hand noch fest,
Hielt auch dein Geist noch Wacht,
Hast du an deinem Ende doch
Dein größtes Werk vollbracht.

Die Erde gibt dich frei, nimmt dir die Weltenlast,
Hast sie auf deine Art durchstreift, warst ihr ein guter Gast.

Das, was mir von dir bleibt, lebte auch in Dir,
Das ist, trotz vielem Unerfüllten, die Musik in mir.

© Frank Breburda

M O R G E N T A U

Ich schaue in den Himmel, und sein Blau bist Du.
Ich sehe eine Blume, und Du lachst mir zu.
Im Weideästewiegen seh’ ich Dein goldnes Haar.
Ich spür’ in jedem Windhauch, Du bist mir nah.

Der Vogelsang am Abend, ist ein Lied aus Dir.
Das Zirpen einer Grille schickt Deinen Gruß zu mir.
Durch Wiesenkräuterdüfte strömst Du in meine Welt
Auch wenn Du nicht bei mir bist, hast Du Dich eingestellt.

Ich halt Dich fest und lass Dich nie mehr wieder los.
Wir machen unser kleines Glück heute riesengroß.
Nichts wollen, nichts zwingen, es kommt von ganz allein.
Früher oder später werden wir zusammen sein.

Und wenn dann am Morgen, die Sonne wieder lacht,
Stehst Du an meinem Fenster und hast sie mir gebracht.
Doch der Tau auf kühler Wiese sind Tränen die von mir
Vergossen sind aus Freude an dem Gefühl zu Dir.

Ich warte nun nicht länger und lad’ Dich endlich ein.
Am Bach mit mir zu träumen bei Weißbrot und rotem Wein.
Über uns die Wolken haben einen Plan.
Mit uns’ren ganzen Sorgen zieh’n sie ihre Bahn.

Ich halt Dich fest und lass Dich nie mehr wieder los.
Wir machen unser kleines Glück heute riesengroß.
Nichts wollen, nichts zwingen, es kommt von ganz allein.
Früher oder später werden wir zusammen sein.

© Frank Breburda

 

H O F F N U N G   B L E I B T

When you go, the sun is weeping.
When you go, the moon will cry.
When you go, the trees are gonna loose there last green leaves.
And the summer wind never comes back.

When you go, a soul is freezing.
You will leave a broken heart,
When you go, the vivid colours of this wonder world
Will turn to lonesome grey

Please stay here,
Please stay here,
Please, stay here with me.

Wenn Du gehst, verglüht die Sonne.
Wenn Du gehst dann stirbt der Mond.
Wenn Du gehst, verliert der Baum sein letztes grünes Blatt.
Und auch der Sommerwind kehrt nicht zurück.

Wenn Du gehst, erfriert die Seele,.
Wenn Du gehst, zerbricht ein Herz.
Wenn Du gehst, sind alle Träume ausgeträumt, und
Alle Tränen sind geweint.

Bleibe hier,
Bleibe hier,
Bleibe hier bei mir.

Qund tu pars, le soleil se couche.
Quand tu pars la lune est triste.
Quand tu pars, les arbres perdent leur dernieres feuille verts.
Et encore le vent de l’été retourne pas.

S’il te plait,
S’il te plait,
R
este chez moi.

© Frank Breburda

 

L E B E N S L O H N

Tagelöhner, Berber und darunter auch ein Dichter,
Ausgebrannte und Verkannte und ein Rosenzüchter,
Steh’n aphatisch, hoffnungslos, schon ewig lange, in einer Lebenswarteschlange,
Um sich wieder Mal, wie schon zu oft, für Arbeit anzudienen.

Sie werden, wenn ihnen dieses Glück müde zur Seite stehen sollte,
Noch nicht einmal so viel verdienen, wie sie brauchen,
Um nicht das bisschen Freude noch am Leben,
Vielleicht schon morgen auszuhauchen.

Was ist der Lebenslohn, wenn du am Abend spät, erschöpft nach Hause kommst ?
Wer gibt dir Halt in einer Zeit, in der die Zukunft ist zu weit,
Als dass du sie erreichen kannst, als lägst du längst lebendig schon im Grab,
In das man Dich gestoßen hat, indem schon mancher vor dir starb ?

Viele haben Kinder, und vielleicht haben sie ein Haus gebaut,
Mit einem kleinen Garten, in den der Nachbar nicht mehr schaut.
Er war bis gestern noch ein alter Freund, mit gutem Rat und guter Tat,
Der nun ungeniert den Umgang eurer Kinder sich verbat.

Betten sind für viele nicht mehr Hort der Ruhe, nicht mehr ein Ort für wohlig, satte Träume.
In ihnen weinen immer öfter Männer, stark wie Bäume,
Weil sie mit all ihrem Wissen, Können und auch Wollen nicht versteh’n,
Wie die Wenigen da oben, sich an dieser Welt vergeh’n.

Was ist der Lebenslohn, wenn du am Abend spät, erschöpft nach Hause kommst ?
Wer gibt dir Halt in einer Zeit, in der die Zukunft ist zu weit,
Als dass du sie erreichen kannst, als lägst du längst lebendig schon im Grab,
In das man Dich gestoßen hat, indem schon mancher vor dir starb ?

Vierzig Jahre, hat manch einer seine Kraft für einen Händedruck verschenkt.
Und nun zeigt sich, dass auf Mutter Erde kaum einer mehr an Seelen denkt.
Denn die, die sich gierig überfressend, dennoch rühmend in die Sonne legen,
Werden ihren ungeklärten Geist und aufgeblähten Leib, weiterhin nur noch für sich bewegen.

Auch Menschen, die nichts haben, hängen nun einmal an Ihrem Leben.
Doch sie, sie werden teilen, werden denen, die sie knechten

Bald etwas ganz Besonderes aus ihrem Überfluss abgeben,
Dass in ungeahnter Wut und hasserfülltem Kampf, eine solche Kraft freisetzt,
Dass danach in diesem zweigeteilten Land, niemand mehr von denen, die Hunde auf sie hetzt.

Glaubt nicht, dass ihr ewig spotten könnt und eure Lügen
Weiterhin verkauft als Wahrheit, als würdet ihr belohnen, statt immer wieder zu betrügen.
Ich träumte gestern noch, dass Tausende von euch flehend um ihr nacktes Leben rannten,
Und als es dann noch kälter wurde, im feinsten Stadtteil, wunderschöne Häuser brannten.

Was ist der Lebenslohn, wenn du am Abend spät, erschöpft nach Hause kommst ?
Wer gibt dir Halt in einer Zeit, in der die Zukunft ist zu weit,
Als dass du sie erreichen kannst, als lägst du längst lebendig schon im Grab,
In das man Dich gestoßen hat, indem schon mancher vor dir starb ?    

Die einen schuften, und die ander’n schröpfen.
Doch ich hoffe, dass sie nicht mehr lange, nur für sich den fetten Rahm abschöpfen.
Damit am Ende das, was denen bleibt, die nicht verschuldeten die Not,
Mehr ist als verseuchtes Wasser, Gift im Herz, in Luft und Brot.

Haltet euch bereit und bleibt einfach steh’n.
Damit sich diese Räderwerke nicht endlos weiter dreh’n.
Habt keine Angst, ihr kennt euch aus mit Hunger, Müdigkeit und Schmerz.
Wenn sich dann nichts mehr bewegt, treffen wir genau ins Schwarze, in ihr Herz. 

Was ist der Lebenslohn, wenn du am Abend spät, erschöpft nach Hause kommst ?
Wer gibt dir Halt in einer Zeit, in der die Zukunft ist zu weit,
Als dass du sie erreichen kannst, als lägst du längst lebendig schon im Grab,
In das man Dich gestoßen hat, indem schon mancher vor dir starb ?

Haltet euch bereit !                                                                                                                        

© Frank Breburda

B L U M E N   D E S   F R Ü H L I N G S

Schmück’ Deine Seele mit bunten Blumen,
Statt d’rauf zu warten, dass es andre tun.
Bestell’ den Geist, wie Deinen Garten.
Pflanz in ihm selbst Dir Rosen und den Mohn.

Kehr’ nie zurück in kein Zuhause,
Auch wenn die Sehnsucht laut darauf besteht.
Vertraue nie nur der alten Wahrheit,
Die wie ein Duft, flüchtig bald verweht.

Es wird weitergeh’n,
Die Erde wird sich immer wieder um die Sonne dreh’n.
Wenn dann in tiefster Nacht,
Ein neuer Tag erwacht,
Erkennst auch Du, und Du wirst seh’n.

Schenk’ Deinen Frühling dem, der Blumen liebt.
Tanz’ Deinen Sommer mit dem, der aus Freude gibt.
Spür’ im Herbst, die Sonne die im Herz
Dem Winter Kälte nimmt und auch den Schmerz.

Nimm Deine Hoffnung dem Zweifler schenke sie
Dem, der glauben kann, doch lebe nie
Nur so, wie es anderen gefällt.
Bleib’ auf der Suche nach Glück das ewig hält.

Hab` keine Angst wenn auch nach tausendeiner Nacht
Niemand mehr an Deiner Seite wacht.
Bist nicht allein in Deiner weiten Welt,
Das Leben ist Dein Freund, der zu Dir hält.

Es wird weitergeh’n,
Die Erde wird sich immer wieder um die Sonne dreh’n.
Wenn dann in tiefster Nacht,
Ein  neuer Tag erwacht,
Erkennst auch Du, und Du wirst seh’n.

© Frank Breburda

J U N G E   H E R Z E N

Träumt, wie das Leben sein kann,
Ihr könnt‘ es schaffen, glaubt daran.
Denkt an die Dinge, die ihr liebt,
Seid ein Mensch, der gerne gibt.


Meidet, was Leere hinterlässt,
Was euch kränkte, das vergesst.
Genießt die Sonne, wie sie steigt,
Des Mondes Schatten, der sich zeigt.

Geht nach vorne, bleibt nie steh’n,
Lernt mit dem Herz‘ im Dunkeln seh’n.
Denkt öfter groß, anstatt nur klein.
Unglaubliches wird möglich sein.
Bleibt unzähmbar, wie das Meer,
Gebt euer Lachen niemals her.

Stellt in Frage, hinterfragt,
Ganz gleich wer, was, warum auch sagt.
Habt einen eignen Kopf der denkt,
Unbeschwert, sich Freiheit schenkt.

Verfolgt die Träume die ihr träumt,
Damit ihr nie etwas versäumt.
Bläst auch der Wind mit Kraft von vorn‘,
Und scheint ein langer Kampf verlor’n.

Fasst euch tapfer dann ein Herz,
Holt euch Kraft aus Zorn und Schmerz.
Erliegt dem Zauber, der sich zeigt,
Wenn Falsches sich dem Ende neigt.
Bleibt standhaft mit wachem Geist,
Nutzt die Macht, die Liebe heißt.

Bleibt wie ein Weiser immer wach,
Wagt das Leben, geht ihm nach.
Bleibt wie ein Löwe auf dem Sprung,
Bleibt im Herzen immer jung.

Senk‘ nicht den Blick, weich‘ niemals aus,
Geh‘ aufrecht, stets geradeaus.
Hab‘ was zu sagen, geh‘ hinaus,
Wenn and’re schweigen, sprich es aus.

Erzählt der Welt, wie ihr es seht,
Dass es so nicht weitergeht.
Sucht die Wahrheit, gebt nicht auf,
Lasst nicht den Dingen ihren Lauf.

Stellt euch zusammen, ihr habt Mut,
Seid stark und jung, habt noch die Wut,
Die nötig ist, zu widersteh’n,
Um nicht den falschen Weg zu gehn.
Niemand fängt eure Seelen ein,
Zukunft kann kein Versprechen sein.

Bleibt wie ein Weiser immer wach,
Wagt das Leben, geht ihm nach.
Bleibt wie ein Löwe auf dem Sprung,
Bleibt im Herzen immer jung.

© Frank Breburda

 

D E R   F L Ö T E N S P I E L E R

Versunken spielst du Flöte, sicherlich auch aus dem Grund
Dir fehlen ein paar Cents am Futter für den Hund.
Auch deine Hoffnung stirbt zuletzt, da muss noch viel gescheh`n,
Bis dahin werden dich noch viele Menschen überseh’n.

Dein Magen krampft vor Hunger, und dein Blut das schreit nach Bier.
Trotz Eisschnee bleibst du länger, denkst dabei auch an dein Tier.
Wohl tausend Menschen gingen heut’ achtlos an dir vorbei.
Im Hut liegen die Münzen, wieder Mal sind es nur zwei.

Und morgen wirst du wieder kommen, geht zu ihm und hört ihm zu,
Mit seinem leisen Lied der Wahrheit, deckt er die laute Lüge zu.

Schon spät zieht’s kraftlos, müde dich zum Platz am Lüftungsschacht.
Auf eine alte Pappe, und dein Freund hält wieder Wacht.
Während vor Kälte, Hunger, Durst und Schmerz der Schlaf nicht kommen will,
Tobt es um dich weiter, doch in dir wird’s seltsam still.

Denn aus fast geleerten Flaschen sammeltest du Reste ein.
Trinkst diesen Ekelmix aus Schnaps und Bier und pilzigem Wein.
Halb betäubt entspannst du dich, der Druck im Kopf lässt nach.
In deiner letzten Nacht liegst du noch endlos lange wach.

Während dessen lieg’ ich längst schon in meinem warmen Bett.
Mir liegt etwas im Magen, das Essen war zu fett.
Schlafe schlecht nach schwerer Kost und zwei, drei Gläsern Sekt,
Bis mich der Duft von frisch gekochtem Kaffee morgen wieder weckt.

Verhungert und erfroren, dein Gesicht erstarrt, fahlgrau,      
Findet dich am nächsten Morgen eine schicke junge Frau.
Als hätt’ sie nichts geseh’n, nicht mal gerochen den Gestank,
Steigt sie über dich und öffnet die Tür zu ihrer Bank.

Irgendwo in einer Stube im Rathaus auf dem Amt,
Hängt eine Ansichtskarte, die aus der Südsee stammt.
Ein satter Mensch, betrachtet sie, noch mit verträumtem Blick,
Löscht er aus der Statistik dich mit einem kurzen Klick.

Jetzt werd’ ich Lieder schreiben über eine Welt,
Wie ich sie seh’ und fühl’, und mit dem ersung’nen Geld
Geh’ ich in die Einkaufsstrasse meiner kleinen Stadt.
Vielleicht wird ein Mensch und Hund durch mich ein wenig satt.

Und morgen wird ein and’rer kommen, geht zu ihm und hört ihm zu,
Mit seinem leisen Lied der Wahrheit, deckt er die laute Lüge zu.

Lasst uns über all das singen, was uns belebt und uns belegt,
Nur durch unser Lied der Wahrheit, sich in der Welt etwas bewegt.

© Frank Breburda

T A U S E N D   L I E D E R

Du bist da, und alles um mich wird so leicht, so leicht.
Du bist da, und jede Dunkelheit sie weicht.
Du bist da, und alle Wunden sind geheilt, geheilt.
Du bist da und aller Kummer ist enteilt.

Wenn du gehst, was bliebe mir,
Nur ein aller letztes Lied.
Wenn du gehst, verzeihe mir,
verklingt es dann mit dir.

Bleibe hier, und alles um mich wird so leicht, so leicht.
Bleibe hier, und jede Dunkelheit sie weicht.
Bleibe hier, und alle Wunden sind geheilt, geheilt.
Bleibe hier, und aller Kummer ist enteilt.

Wenn du bleibst, dann glaube mir,
Bleiben tausend Lieder.
Wenn du bleibst, dann singe ich
Sie dir immer wieder.

© Frank Breburda

 

G R E N Z G Ä N G E R I N

Wann wird es wieder hell in dieser Nacht, die gefühlt nicht zu Ende geht,
In der nur Leere, schwer wie Blei, zeitlos im Raume steht ?
Wie im Gefängnis ohne Mauern lebt sie tagein, tagaus,
Trotzdem kommt sie, auch wenn sie’s wollte, aus ihm nicht mehr heraus.

Auffallend konzentriert und bemüht, das Schöne im Leben zu seh’n.
Doch dass sie es nicht erkennen kann, wird sie wohl nie versteh’n.
Voller Sehnsucht nach der perfekten Welt, in der das Glück auch hält.
Spürt sie, im Moment wenn sie’s greift, wie es fällt.

Gefühle außer Kontrolle, wenn Verzweiflung erwacht
Wie ein Sturz vom Seil, in einen dunklen Schacht.
Dabei war sie doch so froh, dass sie ein Zuhause fand,
Sie es wagte, und sie sich noch einmal an einen Menschen band.

Um unaushaltbaren Druck in dir und Spannung ab zu bau’n
Ritzt du mit einer Klinge deinen Arm um dich zu fühlen, und zu zu schau’n,
Wie der Schmerz dich einlädt, in die ersehnte Welt,
Es für Momente so leicht wird und dich nichts mehr quält.

Auch am Tage hat sie die Fenster mit schwerem Tuch immer öfter zugehängt,
Damit sie dunkle Gedanken verbannt, ihr rastloser Blick sich nicht fängt,
Am unsortierten Laub und dem blattlosen Baum.
Kahle Äste sind für sie wie ein unerträglicher Traum.

Was hat deiner Seele den Schmerz gebracht ?
Was hat man dir genommen, und was hat man mit dir gemacht ?
Ein Leben im Grenzland zwischen kalt und heiß,
Unter frostiger Sonne, und auf glühendem Eis.

Mit der glühenden Zigarette brennst du den Hass in deine Haut.
Spürst genussvoll dabei, wie innere Not zerfließt, sich nicht mehr staut.
Lebst zwischen Windstille und Sturm, Versöhnlichkeit und Wut,
Lebst zwischen ruhiger See und tosender Flut.

Dann wie aus dem Nichts, hält sie’s nicht mehr aus,
Doch dieses Mal schlägt sie sich nicht.
Sie zerkratzt sich die Wangen, reißt sich das Haar,
Bis sie zitternd zusammenbricht.
Unmöglich den Kräften zu wiedersteh’n,
Dem Gefühl aus dem Wege zu geh’n,
Von leerer Hülle im Haus aus Betrug,
In das sie nur Trauer trug.

Dann wird es friedvoll und unsagbar leicht,
Ergießt sich in Ihr tiefe Ruh‘.
Als der Schmerz sie erlöst schaut sie im Spiegel
Dem Lauf ihrer Tränen zu.
Es brennt vom Salz keine Wunde mehr,
Nur ihr Herz schlägt dumpf, und ihr Atem geht tief und schwer.

Nach jahrelangem, vergeblichem Kampf ruft sie etwas ewiglich Stilles,
Das nun kommen will und sich ihr bereits naht.
Und wie in Trance schließt sie die Tür hinter sich
Und nimmt völlig erschöpft, doch seelenberuhigt  ein letztes entspannendes Bad.

© Frank Breburda

L A   G O M E R A S   S U N S E T   B O U L E V A R D

Ein- bis zweimal fliege ich in jedem Jahr
Zu meinen Eltern auf die Insel Gomera.
Auf die sie vor langer Zeit geflüchtet sind,
Wegen Mamas Knochen, Sonne und dem lauschig warmen Wind.


Mein Vater wäre gern im Ruhrgebiet geblieben,
Doch Mutter machte kurzer Hand den Deckel drauf.
Gesetze werden schon ‚mal neu geschrieben,
Gleichwohl nahm dieses Stück vom Schicksal seinen sinnerfüllten Lauf.

Doch wer wissen will, wen’s noch hier hin verschlägt,
Und wer `ne bunte Mischung Menschheit gut verträgt,
Der macht sich auf ins Königstal Valle Grand Rey.
Ich will’s erleben, fahre hin, und ihr seid mit dabey.


Ich sitz’ im Cafe Namera mit der allerbesten Torte.
Zur Kaffequalität, da gibt’s nur Lob, fehlen selbst mir die Worte.
Denn leider fühlt man sich, ihr wißt’s, in dieser Welt
Nicht überall zu Haus, weil immer irgendetwas fehlt.


Ich lasse alles baumeln, nicht nur meine Seele,
Und paß’ auf, dass ich meinen Auftrag nicht verfehle,
Hinzuschauen, zuzuhören, was um mich herum sich zeigt,
Bevor der allerletzte Urlaubstag sich dem Ende neigt.

Ein dickes Kind am Nachbartisch schlürft eine Brause,
Zwischen veganer Pizza, Schrimps und Kaviar.
Ein ältrer Herr wär’ gern wieder zuhause,
Er glaubt was er hier sieht, gibt’s nicht, doch es ist wahr.

Die grosse Welt schrumpft hier zu einer kleinen Kugel,
In der sich jeder findet, der sich zu ihr zählt,
Als hätte jemand aus Milliarden Menschen
Ein Exemplar von jedem ausgewählt.

Denn auf Gomeras schönem Sunset Boulevard
Zeigst du als Mensch dich gerne, wie normal du bist.
Und entsprechend trägt man auf dem Haupt sein Haar,
Weil das Normalsein heut’ was ganz besondres ist.

Man sieht Dreadlocks, die bis zum Boden reichen,
Naturgeöltes, manches blau und grün gesträhnt,
Spärlich bestückte Schädel, wo Bewüchse weichen,
Wollt’ das letzte gar nicht sagen, jetzt hab’ ich es erwähnt.


And’re rasie’n sich, zeigen oben stolze Glatze,
Unten wächst dafür ein ziemlich langer Bart.
Ein andrer trägt `ne Baseballkappe, die ihm überhaupt nicht steht,
Weil auf seinem Kopf zum eignen Elend nichts mehr weht.
( und bei mir geht’s auch schon langsam los )

Die grosse Welt schrumpft hier zu einer kleinen Kugel,
In der sich jeder findet, der sich zu ihr zählt,
Als hätte jemand aus Milliarden Menschen
Ein Exemplar von jedem ausgewählt.

Eine goldbehängte, bankgebräunte Dame,
Reicht mitleidsvoll dem Kind mit Federschmuck im Haar
Die Langustine, die als Zier am Tellerrand hing,
Die der Junge selbst bei Sonnenaufgang fing.

Barfuss im Schurz und um den Hals `ne Muschelkette
Stand der Junge staunend da, der um nichts bat.
Glaubt die Dame allen Ernstes – jede Wette –
Dass sie’s mit einem Wilden hier zu tun hat ?

Dabei ist das Kind Enkel von Herrn Direktor,
Dessen Sohn vor mehr als dreißig Jahren schon,
Sich seinem eignen Paradies hat zugewandt,
Weil er das in seines Vaters Welt nicht fand.

Die grosse Welt schrumpft hier zu einer kleinen Kugel,
In der sich jeder findet, der sich zu ihr zählt,
Als hätte jemand aus Milliarden Menschen
Ein Exemplar von jedem ausgewählt.

Dann spuckt am Kai ein Traumschiff, wie ein Fisch den Laich,
Schwer in Trance versetzte müde Menschen aus.
Sie schlurfen schwarmerprobt zum Markt, nur für `ne Stunde,
Dann get’s zurück an Bord, Ahoi, zur nächsten Runde.

Zu Hause, wo sie wohnen schneit`s grad, dort ist Winter,
Steh’n unter Palmen nun, wo neue Blumenkinder
Selbstgemachtes ihnen `was verkaufen,
Vor denen sie vor Jahren weggelaufen.

Und sie stehen sich beäugend gegenüber,
Lächelnd schüchtern, ganz nach eigner Lebensart.
Heut’ Abend kauft ein Hippie Wein und etwas Butter,
Denn die von ihm etwas erwarb, war seine Mutter.


Denn dreißig Jahre Wildnis und auch Wohlstandsleben,
Zieh’n an keinem Wesen ohne Spur vorbei.
Beide troll’n unerkannt in ihre Welt zurück,
Finden hoffentlich wie alle, viel Frieden und viel Glück.

Die grosse Welt schrumpft hier zu einer kleinen Kugel,
In der sich jeder findet, der sich zu ihr zählt,
Als hätte jemand aus Milliarden Menschen
Ein Exemplar von jedem ausgewählt.

Einsame hacken in den Apfel viele Zeichen
Und schicken diese in Sekunden | um die ganze Welt.
Diesem Fortschritt kann selbst hier niemand ausweichen,
Und auch nicht dem nächsten Handy das grad bellt.


Ich glaub’ die zwei dahinten lesen echte Bücher,
Mit so `nem Pappumschlag, dazwischen viel Papier.
Ich werd’ gefragt, als ich sie seh, nach Taschentüchern,
Ich geb` sie gern, schon wird geschnäuzt, inbrünstig wie ein Tier
( direkt in mein Ohr )


Es wird die Zeit gelesen und auch totgeschlagen,
Man setzt sich mit der Bild ins Bild, |  ganz ohne Unbehagen,
Will auch schon `mal neu beginnen, | und schließt einen Pakt,
Will sich `ne Finca kaufen für des Lebens vierten Akt.


Aber dann will man als Nachbarn Palmen anstatt Menschen haben,
Denn die netten, die am Tisch mit sitzen kann man ja nicht fragen.
Doch wenn ich ihre Unterhaltung unbelauscht so recht versteh’,
Hätten die Graumelierten noch mal richtig Lust auf `ne WG.

Die grosse Welt schrumpft hier zu einer kleinen Kugel,
In der sich jeder findet, der sich zu ihr zählt,
Als hätte jemand aus Milliarden Menschen
Ein Exemplar von jedem ausgewählt.

Man erinnert sich der Menschheit früh’ster Tage,
An jedem Abend hier im ersten Dämmerlicht.
Trommler rufen in die junge Nacht noch vage,
Von denen man sogar am Nordkap spricht.


Dann zieh’n am Strand auf, Neuzeitgaukler und –vaganten.
Im Publikum sitzt ein Beamter und sein Sohn.
Der sieht wie Jungs in seinem Alter Feuer fressen
Und bekommt dabei vom Vater seinen Lohn.


Weil er heute super artig, lieb und still war,
Ist sein Erzeuger grad’ wohl ziemlich locker drauf,
Reicht ihm voller Vaterstolz ein saures Bonbon,
Dann nimmt auch schon das Schauspiel seinen Lauf.


Gespanntes Warten auf den großen Coup der Sonne.
In der Hand `ne Flasche Bier, ein Schampus und ein Gin.
Philosophierend, lallend und man staunt auch schweigend,
Harrt man aus mit tausend Augen auf der Hauptdarstellerin.

Diese zieht gelangweilt wie seit Jahrmillionen,
Ungerührt die Bahn, bis sie halt untergeht.
Während ein Paar, weniger beseelt von dem Spektakel,
Hitzig im Streit vertieft, schwankend nach Hause geht.

Die grosse Welt schrumpft hier zu einer kleinen Kugel,
In der sich jeder findet, der sich zu ihr zählt,
Als hätte jemand aus Milliarden Menschen
Ein Exemplar von jedem ausgewählt.

Glaubt mir, ich will hier niemanden veralbern,
Auch mit erhob’nem Zeigefinger niemals dräun.
Die Welt ist kunterbunt und meinet halben,
Auch ein Theaterstück, auf das ich mich auf’s Neue immer wieder freu’.


Wir sind unfreiwillig Stars, spielen tapfer uns’re Rollen,
Ob wir’s gerne sind und tun oder nicht wollen.
Diese Wahrheit holt uns auf Gomera ein.
( Doch was wollt’ ich eigentlich sagen … ach ja )
Es gibt noch wunderschöne Orte, an denen dürfen wir einfach nur sein.


So verschwimmen auch für mich langsam die Grenzen,
Wollt nicht dazugehör’n, doch sitze mittendrin,
Komm’ nach Haus’ von meiner Reise in den Kosmos,
Von dem auch ich ein ganz besond’res Pflänzchen bin.


Und nächstes Jahr …. flieg’ ich wieder hin.

Die grosse Welt schrumpft hier zu einer kleinen Kugel,
In der sich jeder findet, der sich zu ihr zählt,
Als hätte jemand aus Milliarden Menschen
Ein Exemplar von jedem ausgewählt.

 

© Frank Breburda

 

L E B E N S F L U S S

Ist es nicht das Unerfüllte, das bewegt, nicht bindet ?
Wie eine Frage deren Antwort keine Worte findet.
Wie ein Gedanke, der nie ausgedacht,
Sich nie beruhigt und dennoch Freude macht ?

Unerreichbar blieb oft das, nachdem ich strebte.
Das mich am Tag verzehrte, nachts in mir noch lebte.
Leben gleicht dem Strom der Zeit, es fließt dahin.  ~
In ihm vertrauensvoll zu treiben scheint ein Sinn.

Ich kann und will nicht alles haben, dass sich mir erschließt.
Doch wünsch’ ich mir, dass noch so vieles durch mein Leben fließt.

Ein Wunsch soll leicht, kann ewig sein, nicht nach Erfüllung streben.
Denn was sich im Moment nicht zeigt hat bald sein „Jetzt“ zum leben.  ~
Strömend aus sich selbst, sich immer neu gestalten, 
Sich weiten, suchen, niemals alte Last verwalten.

Endlich ergiessen sich in alle sieben Meere.
In ersehnter Fülle und befreiter Leere.
Alle Ängste ausgewaschen ausgespült
Für immer unverletzbar Leben neu gefühlt.

Der, der nicht sucht, bewegt sich kaum
Wird niemals wachsen und als starker Baum
Früchte tragen, Schatten spenden
Um nach lang beseeltem Leben, still in Würde enden.

Ich kann und will nicht alles haben, dass sich mir erschließt.
Doch wünsch’ ich mir das noch so viel durch mein Leben fließt.

© Frank Breburda

 

C H A R L Y

Mensch Charly, mach die Augen auf und komm da raus,
Da gehörst du doch nicht hin.
Lass uns lieber mit dem Hund noch ’ne Runde dreh’n,
Und alles noch ein wenig von der andern Seite seh’n.

Es ist noch nicht die Zeit, um abzutreten, um zu geh’n,
Nicht die Stunde, für ein letztes Wiederseh’n.
Warum nicht der, der Not in diese Welt gebracht ?
Wer hat sich so etwas nur ausgedacht.

Mit einem letzten Schlag verlor es seine ganze Kraft,
Hat seinen lebenslangen treuen Dienst einfach quittiert.
Es hat es sicher selbst für dich, so nicht gewollt.
Deinem Wunsch nach Leben, hat’s von Herzen stets Respekt gezollt, stets Respekt gezollt.

Ist es wirklich schon die Zeit, die für dich bestimmt ?
Ich kann und will’s nicht glauben. Es benimmt
Sich in mir, wie ein traurig, trotzig kleines Kind,
Mit den Augen sehend, es nicht haben wollend, blind.

Ob man gehen sollte hat sich sicher mancher schon gefragt.
Hat man die Wahl, bleibt man doch meistens wo man ist.
Entscheiden konntest du nicht mehr, und das tut mehr als weh,
Wenn ich dich hier so einsam liegen seh‘.

Die Frage nach Gerechtigkeit, die liegt so nah.
Vielleicht kann man sich bei irgendwem einmal beschwer’n.
Oder spielt ein jähes Ende einem Ziele zu ?
Sich zu finden, in beseeltem Frieden, in ersehnter Ruh‘, in ersehnter Ruh‘.

Mag es sein, dass manche alte Wunde nie geheilt ?
Dass eine ungelebte Wut | keinen Ausweg fand ? ~
Kann’s sein, dass eine tiefe Trauer ihren Schleier nicht entzog ?
Dass das Leben sich mit deinem frühen Ende selbst betrog ?

Dass deine Seele in der alten guten Haut noch hätte wohnen dürfen,
Hab‘ ich mir mit so vielen, die dich kannten, mehr als nur gewünscht.
Wie ein befreiter Vogel | steigt sie nun auf, um ihr neues Heim zu finden, wird’s schon bald,
Zwischen Mondgeflüster, Sonnenwinden, in einem Sternenwald.

Sei gewiss, da hast du sicher alles für getan,
Wenn du auch fort bist, bist du dennoch immer hier.
Wir werden dich hier unten in so vielem wiederseh’n,
Durch dein Fortgeh’n mehr erkennen, mehr versteh’n.

Bleib auch dort, wo immer das auch ist, der, der du warst.
Und wenn’s dich einmal dürstet nach der unt’ren Welt,
Berausch‘ dich oben an der Freiheit, und trink‘ dich am Frieden satt.
Vielleicht ist’s wo du bist vom Klee das vierte Blatt.

Ich höre auf zu klagen, denn du bist es, der alles aus der Hand gegeben.
Zurücklässt, was noch unerfüllt, in deinem viel zu kurzen Leben.
Dir eine gute Reise und bis bald, bis später irgendwann, und komm gut an.
In deinem Abschied liegt nur dieser Trost; zu wissen, du gehst ja nur voran

© Frank Breburda

H A U S   A M   S E E

Hab’ es längst gespürt, doch
Ich wollte es nicht seh’n.
Es ruft mich auf den Weg,
Und nun werde ich ihn geh’n.

Mag sein, dass ich durch tiefste Täler noch geh’,
Viele Prüfungen niemals besteh’
Doch ich weiß es gibt nur einen Weg,
Auf dem ich mich schon immer beweg’.

Siehst Du das kleine alte Haus,
Das dort einsam liegt am See.
Niemand wohnt in ihm doch nun
Werde ich dort hingeh’n.

Dann lege ich mich in die Stille der Zeit.
Vertraue mich nur noch ihr an.
Schreib’ Verse und dichte aus meinem Herz’,
Tue das, was ich am Besten kann.

Wenn Du mich einmal besuchst,
Dann reich’ ich Dir ein Mahl.
Aus allem was ich auftreiben kann,
Doch hab’ ich nur eine Wahl.

Ein Schweigen das tief Deine Seele berührt.
Ein Wort das Dein Herz sanft entführt.
Ein Lächeln für Dich, dass Du schon lang vermisst,
Mit ihm all Deine Ängste vergisst.

Wenn Du gehst hast Du mich reich beschenkt
Mit Zeilen für ein Lied,
Die aus Rosenduft und Sommerwind
Bald für Dich geschrieben sind.

Es wird dann sicher so sein,
Dass ein Stern am Himmelszelt
Niemals erlischt und ewig scheint,
Meine dunkelsten Nächte erhellt.

© Frank Breburda

 

D I E   B O U L E   H Y M N E

Ob die Kugel auch ´mal kullert oder eiert,
Ist Erfolg auch noch so klein er wird gefeiert,
Denn wir spielen nicht um Autos, nicht um Pferde,
Wir spielen für des Leben`s Spaß auf dieser Erde.

Schweinchen berührt und doch verloren,
Ganz egal für dieses Spiel sind wir geboren.
Es geht um mehr als Platz und Sieg, und das ist fein,
Es geht heut` wieder ’mal darum dabei zu sein.

Uns`re Kugel ist so rund wie uns`re Welt,
Und der Kompass ist ganz klar auf Sieg gestellt.
Nichts hält uns auf, nichts lenkt uns ab, wir sind bereit
Und wissen jede Kugel, die hat ihre Zeit.

Mit dem Glück der Kugel fest in uns`rer Hand,
Sind wir tief verbunden, inniglich verwand.
Doch außer Freude spüren wir auch manchmal Schmerz,
Bei jedem falschen Wurf bricht uns das Herz.

Auch wenn wenig Punkte fallen selbst im Regen,
Werden wir die Kugeln schieben, stoßen, legen,
Wir zieh’n aus jedem Apfel noch den kleinsten Wurm.
Wir spielen selbst bei Schnee und Nebel und bei Sturm.
                 
Wie Planeten zieh’n die Kugeln durch das Leben,
Erst sie haben ihm den wahren Sinn gegeben,
Auf der Bahn fühl ich mich mittendrin,
Weil auch ich ganz tief im Herz ein Bouler bin.                 

Uns`re Kugel ist so rund wie uns`re Welt,
Und der Kompass ist ganz klar auf Sieg gestellt.
Nichts hält uns auf, nichts lenkt uns ab, wir sind bereit
Und wissen jede Kugel, die hat ihre Zeit.

Mit dem Glück der Kugel fest in uns`rer Hand,
Sind wir tief verbunden, inniglich verwand.
Doch außer Freude spüren wir auch manchmal Schmerz,
Bei jedem falschen Wurf bricht uns das Herz.

Das Boulen ist gesellig und gesund,
Wir komm’ zu zweit, zu dritt, allein, mit Kind und Hund,
Es hält geschmeidig fit, das Strecken und das Bücken,
Auch wenn es manchmal zieht in Knie und Rücken.

Manchmal muss man auch an Wichtigeres denken,
Uns’re Pflichten wird schon irgendjemand lenken,
Denn grad’ beim Boulen lernen wir für’s Leben viel,
Wenn wir verlieren, … dann aber mit Stil !                 

Uns`re Kugel ist so rund wie uns`re Welt,
Und der Kompass ist ganz klar auf Sieg gestellt.
Nichts hält uns auf, nichts lenkt uns ab, wir sind bereit
Und wissen jede Kugel, die hat ihre Zeit.

Mit dem Glück der Kugel fest in uns`rer Hand,
Sind wir tief verbunden, inniglich verwand.
Doch außer Freude spüren wir auch manchmal Schmerz,
Bei jedem falschen Wurf bricht uns das Herz.

Doch grad’ beim Boulen lernen wir für’s Leben viel,
Wenn wir verlieren, dann aber mit Stil !

© Frank Breburda

V O N   H E R Z E N

Von Herzen wünsch’ ich Dir, heut’ ganz allein nur Dir,
Einen wunder-, wunder-, wundervollen Tag.
Mögen alle Deine Wünsche in Erfüllung geh’n,
Nicht ein einziger wird dabei überseh’n.

Frag’ heut’ nicht nach Gut und Geld,
Denn Du regierst die Welt,
Lass sie sich auf Deinem dicken Daumen dreh’n.
Tanze morgens mit der Sonne
Und abends mit dem Mond,
Schließe Freundschaft jede Nacht mit den Trollen und den Feen.

Bau’ Dein Schloss Dir ruhig aus Sand,
Doch reich dem Leben Deine Hand,
Geht auch nicht immer alles gut.
Sei weder Frosch noch Vogelstrauß,
Halt Deinen Blick stets geradeaus,
Zauber jeden Tag ein Lächeln aus dem Hut.

Sei Dein stolzer Kapitän,
Entdecke immer neues Land,
Lass Zuversicht und Mut Dein Kompass sein.
Der Schatz der ruht in Dir,
Mach’ die Kiste täglich auf.
Laß es funkeln und der Dinge wie sie kommen ihren Lauf.

Sei Kapitän, Dein Boot,
Wind und Wellen und das weite, weite Meer.
Sei das Land auf dem Du stehst,
Der Himmel unter dem Du gehst.
Sei die Sehnsucht, die Dich berührt,
Und der helle Stern, der Dich zum Ziele führt.
Sei Dein Anker und Dein Lot,
Dein sichrer Hafen in der Not.

     
Sei Du Dir Dein bester Freund,
Denn auf den ist stets Verlass,
Hast Du Sorgen, kommt es einmal hart.
Ist er stets bei Dir, kennt immer einen Weg,
Steht zur Seite Dir mit Rat und Tat.

Mach’ die Leinen los,
Roll’ die Segel auf,
Nutz die kleinste Böe, die sich zeigt.
Auch wenn Du noch nicht weißt,
Wohin die Reise geht,
Ist es Neugier, die Dich treibt
Und die zuletzt schweigt.

Es ist nie zu spät,
Zu früh oder egal,
Halt Dein Schicksal immer fest in Deiner Hand.
Damit Du nichts übersiehst
Schenk Dir Ruhe wenn’s nicht läuft,
Dann ist’s sicher, dass das Leben Dich mit Wundern überhäuft.

Sei Kapitän, Dein Boot,
Wind und Wellen und das weite, weite Meer.
Sei das Land auf dem Du stehst,
Der Himmel unter dem Du gehst.
Sei die Sehnsucht, die Dich berührt,
Und der helle Stern, der Dich zum Ziele führt.
Sei Dein Anker und Dein Lot,
Dein sichrer Hafen in der Not.


Von Herzen wünsch’ ich Dir,
Heut’ ganz allein nur Dir
Einen wunder-, wunder-, wundervollen Tag.
Mögen alle Deine Wünsche
in Erfüllung geh’n,
Nicht ein einziger wird dabei überseh’n.

Von Herzen wünsch’ ich Dir,
Heut’ ganz allein nur Dir,
Einen wunder-, wunder-, wunder-, wunder-,
Wunder-, wunder-, wunder-, wunder-,
W
under-, wunder-, wundervollen Tag.

© Frank Breburda